Das Tanz-Showing 2022 der GFF
Développé, Fondu, Plié – was für Laien nach einer willkürlichen Mischung französischer Begriffe klingt, sind für die geschulten Tänzer*innen der HfMDK grundlegende Bewegungsformen. Sie verstehen sie blind, haben sie in ihrem Körpergedächtnis gespeichert und arbeiten an ihrer Ausführung bis zur Perfektion.
Beim diesjährigen Tanz-Showing für die Mitglieder der Gesellschaft der Freunde und Förderer* der HfMDK (GFF) stellten die jungen Tänzer*innen ihr Können eindrucksvoll unter Beweis. Unter der präzisen Anleitung von Tatjana Varvitsiotis trainierten die Studierenden verschiedene Übungen und schnelle Wechsel. Wozu die répétition, die Wiederholung? Sie ist essenziell für den Tanz und insbesondere für das Ballett. Ein*e Tänzer*in wiederholt eine Bewegung so lange, bis sie sich im Körper eingeschrieben hat. Die Abfolge wird verinnerlicht und erfahrene Tänzer*innen können schließlich auf ein breites Bewegungsspektrum zurückgreifen. Denn Tanz entsteht erst, wenn der Körper Formen und Abläufe beherrscht.
Wie das aussieht, zeigten die verschiedenen Jahrgänge der jungen Tänzer*innen beim anschließenden Tanz-Showing: In wechselnden Gruppierungen oder als Solist*innen präsentierten sie den Freunden und Förderern* der Hochschule ihre Interpretationen der Choreographien erfolgreicher Tanz-Alumni der HfMDK. Die dargebotenen Ballettvariationen stellten dabei zugleich eine Sneek-Preview für das Wintertanzprojekt 2023 dar, das im kommenden Jahr unter dem Motto „Blick zurück nach vorn“ im Gallustheater Frankfurt stattfindet.
Feierliche Urkundenübergabe zum Tanzpreis der Alix Steilberger Kultur-Stiftung
Vor dem großen Auftritt der Tänzer*innen übergaben Stephan Yanakouros, Vorstandsmitglied der Alix Steilberger Kultur-Stiftung, und Dieter Heitkamp, Ausbildungsdirektor BA Tanz, den Förderpreis der Alix Steilberger Kultur-Stiftung. Der Preis wurde bereits zum siebten Mal an der HfMDK vergeben. Die glücklichen Preisträgerinnen 2022 sind die jungen Tänzerinnen Ilgim Uz und Emanuela Vurro. Beide Talente freuten sich sichtlich über die finanzielle Unterstützung durch das Preisgeld und noch mehr über den Glauben an sie als Tänzer*innen, der sich in der Auswahl durch die Jury manifestiert. Die Preisträgerin Emanuela Vurro sandte für die feierliche Urkundenverleihung einen persönlichen Videogruß.
Die diesjährige Jury zum Tanzpreis der Alix Steilberger Kultur-Stiftung bestand aus zwei Vertreter*innen der tänzerischen Praxis: Honne Dohrmann, Direktor des Tanzensembles tanzmainz und der Choreographin Paula Rosolen, einer Alumna des BA Tanz und Dieter Heitkamp, dem Ausbildungsdirektor Tanz der HfMDK. Für ihre Bewerbung zeigten die Kandidatinnen zwei Bewegungsbeispiele aus Choreographien und weiteres „Bewegungsmaterial“ aus dem Ballett oder dem Zeitgenössischen Tanz. Dazu stellten sie ihr Konzept für eine „Eigenarbeit“ vor und improvisierten zu einer Musikvorgabe.
Wie Dieter Heitkamp betonte, sind die beiden jährlich vergebenen Förderpreise in Höhe von jeweils 7.500 Euro für den Ausbildungsbereich Tanz und speziell für die Studentinnen des Bachelorstudiengangs eine sehr große Unterstützung beim Übergang vom Studium in das Berufsfeld – besonders in den beiden vergangenen Pandemiejahren: „Die Preisgelder ermöglichen die Teilnahme an Auditions international renommierter Kompanien und den Besuch von Ensembles. Sie sind hilfreich bei der Durchführung von Praktika und der Verlängerung von Visa. Sie werden genutzt für Workshops, Weiterbildungen und Artistic Research. Sie ermöglichen den jungen Tänzerinnen eigene künstlerische Kreationen und Kooperationen, erste Arbeiten in der freien Szene. Die Preisträgerinnen können in andere Länder reisen, um andere Tanzkulturen kennen zu lernen.“ Ein so guter Start in das Berufsleben als professionelle Tänzerinnen wäre ohne das große Engagement der Alix Steilberger Kultur-Stiftung nicht möglich.
Text: Paula Günther, Fotos © Hansjörg Rindsberg