Jazz – das Synonym für ein besseres Leben

Vom 8. bis 11. Dezember 2022 fand das jährliche Hessische Jazzpodium in den Räumen der HfMDK statt. Die Hochschule verwandelte sich dafür in einen Ort des musikalischen Grooves.

Das Hessische Jazzpodium ist ein jährlich stattfindendes Festival, welches die aktuellen Strömungen des Jazzlebens in Hessen präsentiert. Das Hessische Jazzpodium wird jeweils von einer regionalen Jazz-Inititative ausgerichtet – dieses Jahr an der HfMDK. Als Festival bietet es abendliche Konzerte und Jamsessions. Die Veranstaltung wird ermöglicht durch die freundliche Unterstützung des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst, des Sparkassen- und Giroverbands Hessen-Thüringen und des Kulturfonds Frankfurt RheinMain.

 Am Freitag, den 9. Dezember, fand das Konzert der hessischen Junior-Band des Landesjugendjazzorchesters (LJJO) Hessen statt. Der musikalische Abends stand ganz im Sinne der Jugendförderung.

Die Junior-Band des Landesjugendjazzorchesters Hessen wurde 2007 gegründet und vereint die talentiertesten Nachwuchsmusiker*innen im Alter von 12 bis 20 Jahren. Ziel der Förderung ist es, ihnen den Weg zur professionellen Jazz- und Big Band-Szene zu ebnen – ihnen Erfahrungen zu schenken, die für das spätere Musiker*innen-Dasein unentbehrlich sind. Dafür bringen die Talente sehr viel Zeit und Energie auf: Während einwöchiger Arbeitsphasen in den Oster- und Herbstferien studieren die rund 40 Musiker*innen neue, teils exklusive Arrangements ein, wie das weihnachtliche „Am Weihnachtsbaume die Lichter brennen“ in einer eigenen Interpretation im 13/4 Takt.

Unter der Leitung des Bandleaders und langjährigen Mitglieds des LJJO, Dr. Holger Fröhlich, präsentierten die jungen Talente beim HfMDK-Jazzpodium eine bunte Mischung an bekannten und weniger bekannten Jazz-Stücken. Vom imposanten „I left my heart in San Francisco“ über das melancholische „But not for me“ in Begeleitung der Junior Voices bis hin zum absoluten Klassiker „Sing Sing Sing“ – wer zuvor noch nicht auf den Geschmack von Jazz gekommen war, ist es spätestens an diesem Abend.

Jede*r Musiker*in hatte dabei die Gelegenheit, eigene Soli zu zeigen: das ehemalige Mitglied Darius Blair, der jetzt Saxophon in Berlin spielt; die schon genannten Junior Voices Samantha Joseph, Maria Cornejo Martin, Milena Schröher, Larissa Pipertzis und Benja Walther, deren Harmonien für Gänsehaut sorgten; und Sören Riesner, der mit fliegenden Fingern bewies, dass der neugeschaffene Masterstudiengang BigBand zurecht etabliert wurde – um nur einige Highlights zu nennen. Ob das dramatisch inszenierte „Volga Boatmen“ mit einem Saxophon-Solo der jungen Pauline Patzelt oder eine das Original fast übertreffende Interpretation von „Feeling Good“ – das Konzert im Kleinen Saal ließ keine Wünsche offen, von der Musikauswahl, den fliegenden Besetzungswechseln im Orchester sowie der Licht- und Tontechnik.

Die jungen Talente legen größten Ehrgeiz an den Tag und proben mit Leidenschaft, trotz der kurzen Ferien- und damit auch Probenzeit. So haben sie das Rockstück „A few good men“, das eigentlich gar nicht für eine Jugendband geschrieben wurde, schnell noch einstudiert. Zurecht gab es am Ende des Abends tosenden Applaus, der mit einer Zugabe des, wie Holger Fröhlich formulierte, „schnellsten Stücks, das wir haben“, belohnt wurde.

Text: Paula Günther, Fotos © Robert Schittko