Exzellenzpreis für die beste wissenschaftliche Hausarbeit 2024

Im Rahmen der Semesterbegrüßung im Fachbereich 2 – Lehrämter, Wissenschaft und Komposition – am 15. Oktober 2024 wurde der Exzellenzpreis der HfMDK für die beste wissenschaftliche Hausarbeit an gleich zwei Studienabsolvent*innen für das Lehramt an Gymnasien vergeben. Mit dieser Doppelvergabe würdigt der Fachbereich das hohe Niveau der eingereichten Arbeiten. Den Preis teilen sich Charlotte Hackert und Jonathan Rascher.

Die Preisträger*innen und ihre Themen

Charlotte Hackerts Thema im Fach Musikpädagogik lautet „Zur Bedeutung der musikalischen Analyse in der Schule vor dem Hintergrund musikalischer Bildung“. Die mutige und gut informierte Arbeit verdeutlicht, dass die Analyse von Musik im schulischen Bildungskontext weit mehr Potenzial bietet, als ihr etwas angestaubter Ruf vermuten lässt: Sie hinterfragt, wieviel Platz diese Analyse im Musikunterricht einnehmen soll. Besonders in einem Musikunterricht, der Schüler*innen ästhetische Erfahrungsräume eröffnen möchte, liefert sie wertvolle Hinweise auf die ergiebigsten Aspekte eines Musikstücks. Durch analytisches Wissen können Lehrende die Aufmerksamkeit gezielt auf die musikalischen Eigenschaften eines Stücks lenken, die in der jeweiligen Stilistik von Bedeutung sind. So können sie gezielt Unterrichtssituationen schaffen, die das musikalische Selbst- und Weltbild der Lernenden nachhaltig erweitern. Die Arbeit wurde von Prof. Dr. Johannes Hasselhorn betreut.

„Mein herzlicher Dank gilt der GFF für die Wertschätzung meiner Abschlussarbeit. Diese Auszeichnung ist für mich eine große Ehre und inspiriert mich, weitere Herausforderungen anzunehmen“, freut sich Charlotte Hackert über die Auszeichnung.

Jonathan Rascher überschrieb seine Arbeit im Fach Musikwissenschaft mit „Der Kontrabass im Klavierquintett. Geschichte und Funktion“. Rascher ist selbst Kontrabassist und startete eine spannende und umfassende Recherche zur Historie seines Instruments. Mithilfe von Notenbeispielen zeigt der junge Musiker auf, wie sich die Rolle des Kontrabasses im Klavierquintett in London, Paris und dem deutschsprachigen Raum veränderte: Im 19. Jh. wurden zahlreiche Klavierquintette für Kontrabass geschrieben, die heute, bis auf Franz Schuberts „Forellenquintett“ op. 114, weitgehend unbekannt sind. Für das 20. und 21. Jh. wird die Entwicklung anhand ausgewählter Werke dargestellt. Das beeindruckende Ergebnis der ausgezeichneten Hausarbeit ist die Auflistung aller im Druck erschienenen Klavierquintette mit Kontrabass bis zum heutigen Tag. Die Arbeit wurde von PD Dr. Rainer Heyink betreut.

Jonathan Rascher über die Förderung: „Ich bedanke mich sehr herzlich bei der GFF. Die Auszeichnung würdigt Forschungsprojekte, die mehr Aufmerksamkeit verdienen. Ich freue mich, dass meine Arbeit ausgewählt wurde.“ Da sich der Preisträger aktuell als Deutschlehrer in Frutillar / Südchile engagiert, nahmen seine Eltern die Urkunde stellvertretend für ihn entgegen.

Initiiert wurde der Exzellenzpreis der HfMDK für die beste wissenschaftliche Hausarbeit im Jahr 2012 von Prof. Dr. Maria Spychiger, Professorin für Empirische Musikpädagogik. Das Preisgeld in Höhe von insgesamt 1.000 Euro stiftete erneut die Gesellschaft der Freunde und Förderer der HfMDK (GFF).

Foto: © Benjamin Berneaud